Michael Iffländer: Langjähriger, freier Journalist für verschiedene Musikmagazine, besuchte Pierre, Produzent von Pleonastic, in seinem Projektstudio zu einem Gespräch. Hier ein paar Auszüge:

 
   

..."Inner Circle" ist endlich im Kasten...

 

Michael: Pierre, schön das wir mal die Zeit gefunden haben, endlich über Dich und Dein Projekt zu sprechen. Wie geht es Dir heute?

Pierre: Hi Michael, freue mich auch, daß Du heute bei mir bist. Nun, mir geht es hervorragend - die Produktion von "Inner Circle" ist endlich im Kasten. Ich unterschätze es immer noch, wie zeitintensiv solch ein Soloprojekt sein kann, in dem man den Großteil der Arbeit selbst macht.

 

Michael: Das war aber doch so gewollt, oder? Nun ist keine Band mehr im Hintergrund, die Dich unterstützt. Warum eigentlich jetzt ohne Band, Ihr ward doch mit Euerer Covermusik sehr erfolgreich?

Pierre: Das Spielen in Bands, insbesondere Coverbands, bedarf einer großen Abstimmung und Koordination sowie Übung. Gerade im Live-Musik-Bereich ist das nicht immer einfach. Natürlich tat es mir leid, die Bands aufzugeben, aber es läßt sich derzeit nicht anders realisieren. Jetzt nehme ich mir mehr Zeit, meine eigenen Ideen umzusetzen, ohne den gewaltigen Gig-Druck.

   
     

 

 

   
   

Michael: Was sind Deine Ziele mit dem Projekt "Pleonastic"?

Pierre: Ich habe viele Jahre Covermusik und Werbemusik gemacht. Große Sprünge waren davon zwar nicht möglich, aber man konnte sein Studium damit unterstützen. Irgendwann hatte ich vom Covern einfach die Nase voll. Zuviele Musiker lassen sich zu schnell prostituieren, für eine Sache, an die sie selbst nicht glauben. Für mich liegt die wirkliche Entfaltung im Schaffen neuer Dinge und nicht nur im Nachspielen anderer Ideen....

Michael: Klingt schön philosophisch. Du hast Dich also nicht dem Kommerz verschrieben?

Pierre: Das Projekt Pleonastic kommt ja gerade erst ins Rollen. Ich denke, sobald sich die Gelegenheit bietet, meine Musik auch zu verkaufen, werde ich dies auch tun.

 

...Für mich liegt wirkliche Ent-faltung im Schaffen neuer Dinge...

   
   

Michael: Schön, daß Du so offen bist.

Pierre: Weißt Du Michael, ich bin Realist - dennoch steht für mich die Musik im Vordergund und nicht der Schotter.

...die Musik steht im Vordergrund...

 

   
   

Michael: Das merkt man besonders, wenn man sich Deine Texte anhört. Was ist Deine Message?

Pierre: Sei Du selbst! hey - und das ist nicht immer einfach. Viel zu oft spielen wir das Spiel des Lebens. Jeder hat seine Rolle und seinen Einsatz. Entscheidend, denke ich, ist es, daß man selbst der Mittelpunkt seines Universums bleibt und seine Werte nicht verliert. Hör' Dir zum Beispiel mal "Inner Circle" an, der Weg zum inneren Kreis stellt für mich die Suche nach sich selbst, dem eigenen Universum, dar.

   
   

Michael: Du siehst Dich also selbst als Mittelpunkt Deines eigenen Universums. Bleibt denn da noch Platz für andere ?

 

Pierre: Meinst musikalisch oder privat ?

Michael: Sowohl als auch.

     
   

Pierre: Platz für andere? Natürlich! In den letzten Produktionen habe ich immer auf Projektbasis mit anderen Musikern gearbeitet, das ist auch unerläßlich für die eigene Entwicklung und Inspiration, ganz abgesehen von den eigenen Stilen der Leute. Jeder Musiker hat seine ganz persönliche Note im Spiel und in der Ausdrucksweise. Wenn man mit anderen Musikern spielt entsteht oft eine Art Symbiose, die zu überraschenden Ergebnissen führt. Hinzu kommt, daß ich natürlich nicht alle Instrumente spielen kann. Ich werde niemals Schlagzeuger oder Posaunist sein - ausserdem bin ich ein miserabeler Sologitarrist. (Lacht). Letztendlich lebt Musik von Menschen, die etwas miteinander schaffen - Monologe sind doch meist recht unfruchtbar und oberlehrerhaft.

Michael: Und wie ist der private Pierre?

...privat ein ruhiger Typ ...    
   

Pierre: Ich bin grundlegend ein sehr ruhiger Typ und selten auf großen Party-Locations zu finden. Mein Privatleben läuft also eher unspektakulär ab. Im Moment verbringe ich meine knappe Freizeit mit meinen Freunden und meiner Familie - das ist mir schon sehr wichtig.

 

 

 

   
   

...der Song "Why" stellt den Anfang dar...

 

 

Michael: Dann möchte ich Dich nicht aufhalten und danke Dir für das nette Gespräch - in music we trust !

Michael: Zurück zur Musik. Warum eigentlich die unterschiedlichen Styles und der Wechsel zwischen englischen und deutschen Texten. Schadet das nicht eher dem Wiedererkennungswert?

Pierre: Pleonastic ist eine Art Schaufenster. Jeder kann sich daraus nehmen was er braucht. Ich glaube das Leben ist zu facettenreich, um es nur mit einem Musikstil zu beschreiben. Manche Gefühle oder Stimmungen lassen sich einfach besser mit gewissen Stilen darstellen. Warum also nicht alle Möglichkeiten der Musik nutzen?

Aber Du hast Recht, Wiedererkennungswert ist die Voraussetzung für den kommerziellen Erfolg eines Produktes. Pleonastic wird sich klar in die Richtung Dance und Chill-out entwickeln - Clubmusik mit Tiefenwirkung. Der Song "Why" stellt den Anfang dar. Weiteres wird folgen.